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Mehr Therapieangebote bei Parodontitis für gesetzlich Versicherte

Schon gewusst? Gesetzlich Versicherte mit schwerer Parodontitis bekommen seit dem 1. Juli 2021 mehr Therapieangebote von ihrer Krankenversicherung bezahlt. Bisher haben die Kassen nur die Kosten für die Behandlung einer akuten Parodontitis erstattet. Seit dem 1. Juli gehören auch die Vor- und die aufwändige Nachbehandlung zum Leistungskatalog. Grundsätzlich muss eine Parodontitis-Therapie weiterhin bei der Kasse beantragt werden. Dafür erstellt der Zahnarzt nach der Diagnose einen Heil- und Kostenplan, den Sie als Patient bei Ihrer Krankenkasse einreichen müssen.

Neue Richtlinie: Zwei Jahre Nachbehandlung

Ebenfalls neu ist die Erstattung einer langfristigen Nachbehandlung. Diese sogenannte „Unterstützende Parodontitistherapie“ (UPT) sieht eine regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt vor. Bei diesen Terminen – in der Regel ein- bis dreimal pro Jahr – erfolgt neben einer Kontrolle der Mundhygiene eine Reinigung aller Zähne von Biofilmen und Belägen, falls nötig auch das Messen und Reinigen verbliebener Zahnfleischtaschen. Die UPT kann zwei Jahre nach Abschluss der eigentlichen Behandlung in Anspruch genommen werden. Eine Verlängerung ist bei Bedarf möglich.

Die neue Richtlinie sieht außerdem eine spezielle Früherkennungsuntersuchung auf Parodontitis vor. Das sogenannte der Parodontale Screening Index (PSI) kann von gesetzlich Versicherten alle zwei Jahre in Anspruch genommen werden.

Was ist Parodontitis (Parodontose)?

Die Parodontitis, im Volksmund oft Parodontose genannt, ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie ist mit Abstand die häufigste Krankheit in Deutschland. Ab einem Alter von 35 Jahren sind bereits 52 Prozent der Menschen von Parodontitis betroffen, bei den Senioren sind es dann sogar 90 Prozent.

So entsteht Parodontitis

Parodontitis ist eine Zahnfleischerkrankung, die vom Zahnfleischsaum ausgeht. Hier können sich Bakterien und Plaque (Zahnbelag) anlagern, wenn sie durch falsches Zähneputzen nicht oder nur ungenügend entfernt werden. Diese Beläge mineralisieren durch Kalkeinlagerungen aus dem Speichel und schieben sich immer tiefer in die Furche zwischen Zahnfleisch und Zahn. Die Haltefasern des Zahnfleischsaumes werden dabei zerstört, es bilden sich Zahnfleischtaschen.

Woran erkennt man Parodontitis?

Haben Sie rötlich verfärbtes, geschwollenes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten, Mundgeruch, einen schlechten Geschmack oder Zahnfleischrückbildung? Alle diese Faktoren deuten auf eine Zahnfleischentzündung hin. Meist verläuft diese ohne Schmerzen. Rauchen und Diabetes fördern diesen Prozess.

Welche Folgen hat eine Parodontitis?

Unbehandelt führt Parodontitis zu Zahnverlust und kann Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden haben. Die Zusammenhänge von Parodontitis und Erkrankungen wie koronare Herzerkrankungen, rheumatoide Arthritis, Schlaganfall, aber auch Komplikationen in der Schwangerschaft bis hin zur Frühgeburt zeigen, dass es sich nicht um eine Bagatellerkrankung handelt.

Umso wichtiger ist es, diese Erkrankung frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln. Was viele nicht wissen: Bei Parodontitis handelt es sich um einen unumkehrbaren Prozess. Die Krankheit ist nicht heilbar.

Ist Parodontitis ansteckend?

Vermutlich ja. Genau wissen wir es nicht. Etwa ein Viertel aller Menschen bekommt keine Parodontitis, auch wenn sie ihr Leben lang keine Zahnzwischenraumpflege betreiben. Warum ist unbekannt, es könnte auch genetisch bedingt sein.

Wann ist Parodontitis behandlungsbedürftig?

Eine Parodontitis gilt als behandlungsbedürftig, wenn Zahnfleischtaschen eine Tiefe von mindestens 3,5 Millimetern haben. In der neuen Richtlinie zur Parodontitisbehandlung ist festgelegt, dass Zahnärzte vor der Therapieplanung das Stadium und den Grad der Erkrankung erheben müssen. Ebenso müssen Risikofaktoren wie Diabetes mellitus oder Rauchen in einem Aufklärungsgespräch abgeklärt werden. Zahnärzte sind auch verpflichtet, ihre Patienten auf eine aktive Teilnahme an der Therapie hinzuweisen. Dies geschieht durch eine gute Mundhygiene.

Fazit: Je früher eine Parodontitis diagnostiziert wird, umso besser kann sie behandelt werden und desto weniger Spätfolgen treten auf. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, muss diese durch regelmäßige Zahnarztbesuche kontrolliert werden.

Es bedeutet, dass man mit einer konischen Entzündung lebt. Selbst wenn man einen Parodontitis Behandlung hinter sich hat, muss man lernen, mit der Krankheit zu leben. Das Wichtigste ist die Zahnhygiene.

Das können Sie bei einer Parodontitis tun:

  • Parodontitisbehandlung
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen und Dentalhygiene. Bei unserem Partner CosmoDent in Budapest bekommen Patienten ein ParoHeft mit Empfehlungen und Zeitangaben etc.
  • Gründliche mechanische Reinigung mit einer von Profis geschulten Methode. Bei unserem Partner in Ungarn werden Sie von Paro-Dentalhygiene-Assistenten im Rahmen der Parodontitisbehandlung geschult. Es müssen die Zahnzwischenräume gründlich und regelmäßig gereinigt werden.
  • Verwendung von entzündungshemmenden Produkten, viele davon gibt es sogar in der Natur, wie zum Beispiel Teebaum- oder CBD-Öl.

Alle Ihre Fragen zu einer Zahnbehandlung in Ungarn beantwortet unser Expertenteam jederzeit sehr gern. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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