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Prophylaxe und Zahnkontrolle – Experteninterview

Waren Sie in diesem Jahr schon zur Kontrolluntersuchung oder Prophylaxe beim Zahnarzt? Am 25. September ist wieder „Tag der Zahngesundheit“ unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund“. Viele nehmen diesen Tag zum Anlass, um einen Termin für ihre jährliche Zahnkontrolle und professionelle Zahnreinigung (PZR) zu vereinbaren. Aber ist einmal im Jahr eigentlich ausreichend? Wie oft sollten Zahnkontrollen und PZR stattfinden? Und was können Sie zusätzlich für Ihre Mundgesundheit tun?

In unserem Live-Webinar „Prophylaxe und Zahnkontrolle“ spricht Gesundheitsexpertin Eszter Jopp mit dem erfahrenen Zahnmediziner Dr. Zoltan Ovari, Chefarzt der CosmoDent Zahnklinik in Budapest über seine Erfahrungen und Empfehlungen zum Thema Prophylaxe.

In dem Experteninterview am 22. September wurden folgende Fragen von Dr. Ovari beantwortet:

Was ist eine zahnmedizinische Prophylaxe?

Die Prophylaxe beugt Zahnerkrankungen vor. Dafür überprüft der Zahnarzt in regelmäßigen Abständen Ihre Zähne sowie Mundschleimhäute und schlägt Ihnen bei Bedarf eine professionelle Zahnreinigung (PZR) vor. Ziel ist, Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates wie Karies oder Parodontitis frühzeitig zu erkennen, um den Verlust von Zähnen zu vermeiden.

Ein Beispiel: Karies im Anfangsstadium lässt sich häufig noch ohne Bohrer behandeln. Hier reicht es oft aus, wenn der Patient seine Mundhygiene optimiert, weniger Süßes isst und der Zahnarzt Fluorid-Gel aufträgt.

Schmerzen entstehen erst, wenn die Kariesbakterien den Zahn schon ausgehöhlt haben. In diesem Fall ist eine Behandlung mit Bohrer unausweichlich. Gehen Sie regelmäßig zur professionellen Prophylaxe, kann eine initiale Karies rechtzeitig erkannt und mit entsprechenden Maßnahmen ein Fortschreiten unterbunden werden.

Wie sinnvoll ist eine professionelle Zahnreinigung?

Manchmal liest man, dass der medizinische Nutzen einer professionellen Zahnreinigung nicht erwiesen sei. Fakt ist, dass bei einer PZR Zahnbelag entfernt wird, der Karies und Parodontitis begünstigt. Zahnklinik-Ungarn.de und alle seine Partner empfehlen die PZR uneingeschränkt. Sie nimmt etwa 45 bis 60 Minuten in Anspruch – Zeit, die unserer Meinung nach wirklich sinnvoll in Ihre Mundgesundheit investiert ist.

Was genau macht der Zahnarzt bei einer Zahnkontrolle?

Die Zahnkontrolle läuft wie folgt ab:

  1. Schritt 1: Sie füllen einen Anamnesebogen aus, der Ihre allgemeinmedizinischen Grunderkrankungen abfragt.
  2. Schritt 2: Der Zahnarzt erkundigt sich, ob Sie Probleme mit Ihren Zähnen haben und welche Hilfsmittel Sie zur Zahnreinigung verwenden.
  3. Schritt 3: Mit zwei Mundspiegeln untersucht er Ihre Mundschleimhäute.
  4. Schritt 4: Alle Zähne werden mit einem Mundspiegel, Luft und einer Sonde untersucht. Der Befund wird aufgenommen.
  5. Schritt 5: Mit einer Parodontalsonde lässt sich die Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen ermitteln.
  6. Schritt 6: Bei Bedarf erstellt der Zahnarzt ein Röntgenbild. Es gibt Übersichtsbilder, die den gesamten Ober- und Unterkiefer mit Knochen und Wurzelspitzen zeigen oder kleinere Röntgenbilder, auf denen nur wenige Zähne oder Zahnkronen sichtbar sind.
  7. Schritt 7: Am Ende der Zahnkontrolle erfahren Sie, wie es um Ihre Mundgesundheit steht.
  8. Viele Patienten lassen direkt nach der Untersuchung eine PZR durchführen. Dabei entfernt die Dentalhygienikerin Plaque auch an Stellen, die Ihre Zahnbürste nicht erreicht.

Wie oft sollten Prophylaxe und Zahnkontrolle stattfinden?

Bitte gehen Sie mindestens einmal pro Jahr zur Zahnkontrolle, auch wenn Sie keine Beschwerden haben.

Tipp: Lassen Sie Ihr Bonusheft abstempeln, um die jährlichen Zahnkontrollen nachzuweisen. Bei Bedarf übernimmt die Krankenkasse dann einen größeren Teil möglicher Zahnersatzkosten. Waren Sie fünf Jahre lang regelmäßig zur Vorsorge, erhöht sich der Krankenkassenfestzuschuss um 20 Prozent, bei zehn Jahren sogar um 30 Prozent.

Wie oft Sie zur professionellen Zahnreinigung gehen sollten, hängt von Ihrer Mundgesundheit ab. Ist Ihr Karies- und Parodontitisrisiko gering, reicht einmal pro Jahr aus. Ist Ihre Mundhygiene nicht optimal, erschweren Ihnen beispielsweise schief stehende Zähne die Mundhygiene oder haben Sie bereits eine Zahnerkrankung, kann die PZR bis zu viermal jährlich sinnvoll sein. Ihr Zahnarzt berät Sie individuell. 

Wer übernimmt die Kosten für die Behandlungen?

Viele Maßnahmen zur Prophylaxe übernimmt Ihre gesetzliche Krankenversicherung:

  • Einmal pro Halbjahr können Sie eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt in Anspruch nehmen.
  • Einmal jährlich wird im Zuge der Kontrolle der Zahnstein entfernt.
  • Alle zwei Jahre ist die Erstellung eines Parodontalen Screening-Indexes (PSI) Kassenleistung.
  • Manche Kassen übernehmen die Kosten für eine PZR oder beteiligen sich zumindest daran. Tipp: Fragen Sie bei Ihrer Krankenversicherung nach, ob und welche Kosten übernommen werden.

Zahnprophylaxe – was Sie selbst tun können

Karies- und Parodontitis-Bakterien sind vorwiegend im Zahnbelag (Plaque), einer Mischung aus Nahrungsresten und abgestorbenen Zellen, zu finden. Um sie loszuwerden, muss man diesen Belag immer wieder entfernen, denn er bildet sich nach jedem Essen neu.

  1. Zähne richtig putzen

Das A und O der Zahnprophylaxe ist die gründliche Zahnpflege zu Hause. Dazu gehört mindestens zweimal täglich, die Zähne mit einer geeigneten Zahnbürste und einer fluoridierten Zahnpasta zu putzen.

  1. Zahnseide

Zusätzlich sollten Sie einmal täglich die Zahnzwischenräume gründlich säubern. Sie sind für die Zahnbürste unerreichbar. Verwenden Sie dafür gewachste bzw. ungewachste Zahnseide oder Interdentalbürsten.

  1. Mundspülung

Eine sinnvolle Ergänzung zur Mundhygiene kann eine Mundspülung sein. Sie sollte entweder eine Zinn-/Aminfluoridverbindung oder Chlorhexidin enthalten. Denn nur diese Stoffe wirken nachweislich keimtötend und eignen sich so zur Kariesprophylaxe.

  1. Zahnfreundlich essen und trinken

Die häusliche Zahnpflege lässt sich mit einer zahngesunden Ernährung wesentlich unterstützen:

  • Bissfeste Nahrungsmittel wie Getreideprodukte, Gemüse, Obst und Salat sind gut für Ihre Zähne, weil sie lange und gründlich gekaut werden müssen. Das regt den Speichelfluss und damit die Säureneutralisierung im Mund an.
  • Verzichten Sie auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke. Sie liefern den schädlichen Mundbakterien Nahrung und fördern so die Säureproduktion. Wenn Sie doch einmal der Heißhunger überfällt, sollten Sie Produkte mit Zuckerersatzstoffen wählen.
  • Auch Fruchtsäfte sind wegen ihrer Säure schädlich für Ihre Zahngesundheit. Konsumieren Sie diese Getränke nur in Maßen und spülen Sie hinterher Ihren Mund mit Wasser

Unser Recall System unterstützt Sie

Während der Abschlusskontrolle informiert der Zahnarzt den Patienten, wie oft eine PZR nötig ist. Die Empfehlung ist individuell und hängt vom Zahnstatus und Paro-Status ab. Außerdem ist eine generelle jährliche Kontrolle beim Zahnarzt nötig. Die Patienten erhalten von Zahnklinik-Ungarn.de zu den PZR Terminen und zur jährlichen Kontrolle eine Erinnerung per E-Mail. Die erste, dritte und fünfte Jahreskontrolle empfehlen wir, in Ungarn bei dem behandelnden Arzt durchführen zu lassen.
Voraussetzung für die Garantie ist, dass der Patient die empfohlenen PZR Termine sowie die Jahreskontrollen wahrgenommen hat und dies nachweisen kann, sofern er nicht vor Ort in der Zahnklinik war.

Weitere Tipps und zahngesunde Rezepte erhalten Sie auf unserem Instagram Kanal.

Wenn Sie noch Fragen zu dem Experteninterview oder Ihrer Zahnbehandlung in Ungarn haben, kontaktieren Sie uns bitte unter info@zahnklinik-ungarn.de oder über das Kontaktformular.

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