Zur Behandlung nach Budapest
Medizintourismus
Noch sind sie die absolute Minderheit, Patienten auf der Reise ins nahe europäische Ausland zur Heil- oder Zahnbehandlung. In den kommenden Jahren könnten es mehr werden. Krankenkassen, Praxen und Kliniken richten sich auf steigende Patientenzahlen ein.
Gerade im Dentaltourismus sichert das nach wie vor bestehende Preisgefälle zwischen In- und Ausland ein attraktives Geschäft und bietet sich die Ungarn-Metropole Budapest als beliebtes Ziel an. So hat die Barmer GEK 2014 aus einer Umfrage zumThema „Dentaltourismus“ ermittelt, dass weniger als zwei Prozent der Befragten Erfahrungen mit dem Einsatz oder der Anfertigungvon Zahnersatz im Ausland hatte. Allerdings konnten sich 18 Prozent vorstellen, bei Bedarf für eine Behandlung ins Ausland zu reisen. Die Techniker Krankenkasse (TK) verfolgt seit 2008 kontinuierlich die Wege deutscher Patienten nach Europa anhand ihrer „Europabefragungen“, und zwar in erster Linie für eigene Zwecke. Sie möchte Gründe und soziodemografische Merkmale für die zunehmende Patientenmobilität der eigenen Mitglieder ausloten. Seit Einführung des Festzuschusssystems in der gesetzlichen Krankenversicherung 2005 und seit Inkrafttreten der „Patientenmobilitätsrichtlinie“2011 (Kontaktstelle:www-eu-patienten.de) hat das Thema strategisch an Gewicht gewonnen. Speziell diese Richtlinie eröffnet allen EU-Bürgerndie Möglichkeit, sich bei rechtsverbindlicher Kostenerstattung und freier Arztwahl in jedem EU-Mitgliedsstaat medizinisch behandeln zu lassen. Die TK hat inzwischen Konsequenzen aus ihren Mitgliederbefragungen gezogen und ihr Serviceangebot in punkto Beratung verbessert, die Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Zahnkliniken und Kureinrichtungen im EU-Ausland über Kooperationsverträge gefestigt. Schließlich zeigten und zeigen sich die TK-Patienten mit den im Ausland erfolgten Behandlungen äußerst zufrieden. Die höchste Zufriedenheit registrierte die jüngste Mitgliederumfrage (2012) bei den Behandlungsergebnissen der Zahnärzte und Kieferorthopäden (85 Prozent). Die Bundeszahnärztekammer reagierte auf diese Veröffentlichung leicht verschnupft und verwies auf die „beschränkte Aussagekraft der Daten“, da ausschließlich TK Versicherte befragt worden seien. Allerdings hatte das Institut der Deutschen Zahnärzte in einer 2009 veröffentlichten Studie zum Dentaltourismus ebenfalls festgestellt, dass „die Patienten selbst zunehmend mobiler werden und sich im Ausland mit Zahnersatz versorgen lassen.“„Medizintourismus“ ist kein Massengeschäft, so werden dennoch die Veränderungen gerade im Segment „Dentaltourismus“ besonders scharf beobachtet. Schließlich geht es um Millionen. Solange die Rechnung aufgemacht werden kann, dass beispielsweise eine Zahnbehandlung in Ungarn bis zur Hälfte günstiger ist als die gleiche Behandlung in Deutschland, könnte eine zunehmende Zahl deutscher Patienten auf den Geschmack kommen und die Reise antreten. Eszter Jopp, Geschäftsführerin der First-Med Services in Potsdam und Gründerin von „Zahnklinik-Ungarn.de“ (im Bild links), kennt das Metier seit 1993. Eine Pionierin auf dem Gebiet des Gesundheitstourismus. Die gebürtige Budapesterin und studierte Betriebswirtschaftlerin schnürt mit ihrem Team seit 2006 Komplettangebote vom Heil- und Kostenplan bis zum Behandlungs-und Reiseplan. Auch Jopp sprich tvon steigenden Patientenzahlen, die sie in ihre Partnerzahnkliniken nach Ungarn vermittelt. Kürzlich hat sie eine Studie zum Thema veröffentlicht, in der 2000 Dentaltouristen aus Deutschland und der Schweiz befragt wurden, warum sie sich für eine Zahnbehandlung in einer der von FirstMed vertretenen Zahnklinik, entschieden haben. Die Ergebnisse decken sich im Wesentlichen mit denen aus den TK-Umfragen. An erster Stelle werden die niedrigeren Behandlungskosten genannt, gefolgt von der Zufriedenheit über den guten Service (Terminvergabe/Beratung/Behandlung) und nicht zuletzt die Möglichkeit, die Behandlung mit dem touristischen Angebot vor Ort verbinden zu können. Für die Tourismusbranche in Ungarn sind die Gesundheitsreisenden aus dem deutschsprachigen Raum ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Dr. Adam Ruszinko, stellvertretender Staatssekretär im ungarischen Wirtschaftsministerium, stellte Anfang August auf einem Pressegespräch in Budapest heraus, dass der Medizintourismusin Ungarn mittlerweile rund neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmache, in diesem Segment rund 318.000 Beschäftigte binde und über elf Prozent der Arbeitsplätze im Tourismus sichere. „Wir sind der Marktführer im europäischen Zahntourismus“, so Ruszinko. Der Staatssekretär ließ keine Zweifel aufkommen, dass diese Position auch in Zukunft weiter gepflegt wird.
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